Soloselbstständige haben besonders flexible Arbeitsbedingungen. Sie sind freiberuflich tätig oder betreiben ein Gewerbe – ganz ohne eigene Angestellte. Durch ihren Arbeitsalltag besitzen sie viel Erfahrung im Umgang mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung sowie mit flexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsorten. Diese Eigenschaften der Arbeit werden im Zuge von Digitalisierung und Wertewandel auch für abhängig Beschäftigte relevanter.
Im Zusammenhang mit New Work interessiert sich iga dafür, wie gut Soloselbstständige ihre Arbeit und Gesundheit in Einklang bringen. Eine Umfrage unter mehr als 800 Soloselbstständigen stellte dabei Themen wie Zeit und Ort der Arbeit, Arbeitsfähigkeit und Gesundheitsverhalten bei Soloselbstständigkeit in den Fokus. Im Ergebnis erleben die Befragten insgesamt eine hohe Arbeitsbelastung, vor allem durch die Arbeitszeit. Die berichteten Abstriche bei den Erholungs- und Urlaubszeiten und die tägliche Dauer und Lage der Arbeitszeiten könnte auf Dauer zum Risiko für die Gesundheit werden, wobei hier die Erfahrung mit selbstständiger Tätigkeit einen Unterschied macht. Jüngere Soloselbstständige riskieren offenbar eher, sich gesundheitlich zu überfordern. Ihre Tätigkeit insgesamt stufen die meisten Soloselbstständigen aber nicht als schädlich für ihre Gesundheit ein, trotz der vergleichsweise hohen Arbeitsbelastung. Die Mehrheit schläft ausreichend und empfindet die (mitunter häufigen) Gedanken an die Arbeit nicht negativ. Bei Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung sollte der Schwerpunkt auf den Themen Zeitmanagement und Life-Balance liegen – insbesondere bei Jüngeren in der Startphase ihrer Selbstständigkeit.
Der iga.Report 46 beschreibt die Ergebnisse zu allen Fragestellungen im Detail. Der zugehörige Tabellenband liefert ausführliche Befragungsdaten.