Mit dem iga.Barometer befragt die Initiative Gesundheit und Arbeit regelmäßig eine repräsentative Stichprobe von 2000 Erwerbstätigen nach ihrer Einschätzung zu ihrer Arbeitssituation und zum Stellenwert der Arbeit. Für das fünfte iga.Barometer löste eine Online-Erhebung die bisherigen Telefoninterviews ab. Dieser Methodenwechsel war zugleich Anlass, die Fragestellungen zu überarbeiten. Neben Arbeitsgestaltung, Führung und Motivation wird nun auch nach Auswirkungen mobiler Arbeit, emotionalen Belastungen oder gar Gewalterfahrungen bei der Arbeit gefragt.
Die Auswertung der Befragung zeigt, dass Arbeit nicht nur als Belastung und Gesundheitsrisiko wahrgenommen wird. Sehr viele Erwerbstätige geben an, in ihrer Arbeit Anerkennung zu erhalten, regelmäßig etwas Neues dazuzulernen und Spaß bei der Arbeit zu erleben. Mindestens die Hälfte der Befragten fühlt sich von ihren Vorgesetzten und im Kollegium häufig unterstützt und mehr als zwei Drittel fühlen sich auch fair behandelt. Die Mehrheit glaubt, diese Arbeit bis zum Renteneintritt machen zu können. Arbeit hat für einen Großteil der Befragten einen entsprechend hohen Stellenwert. Die Ergebnisse zeigen aber auch Veränderungspotenzial auf. In der Arbeitsgestaltung könnten insbesondere Frauen von weiteren Bemühungen profitieren. Sie berichten häufiger von Zeitdruck, Störungen und Unterbrechungen und profitieren zudem seltener von flexiblen Arbeitszeiten als Männer. Die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt, wie ständige Erreichbarkeit und Mobilität, werden von vielen Betroffenen als Chance wahrgenommen, mehr als jeder Dritte sieht darin aber auch Nachteile und Belastungen.
Das iga.Barometer zeigt somit aktuellen Präventionsbedarf auf. Zugleich wird deutlich, dass mit der Sicherung und Förderung der positiven Eigenschaften von Arbeit für die Gesundheit in der Arbeitswelt viel erreicht werden kann.